Alltagsgeschichte

Dieser Begriff kennzeichnet das Bemühen der Geschichtswerkstätten, die Ebene der regionalen und lokalen Geschichte – im Unterschied zwar zu der überregionalen ("großen") Geschichte, gleichwohl im Zusammenhang mit ihr – zu erforschen und im jeweils möglichen Rahmen publik zu machen . Es geht um Erforschung und Vermittlung der „Geschichte von unten“, um das Bemühen, „das Leben und Denken der einfachen Menschen aufzudecken und sie vor der ‚ungeheuren Herablassung’ der Nachwelt zu retten“ (Hobsbawm).

Beispiele sind

  • Arbeits- und Lebensbedingungen der in den Jahrzehnten der Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts nach Darmstadt zugewanderten Arbeitnehmer und ihrer Familien 
    Im Begleitheft zum Stadtrundgang „Darmstadt als Industriestadt. Arbeit- und Alltag um 1900“ wurden in den Kapiteln 4 und 5 („Arbeiterbewegung und Gewerkschaften“ sowie „Stadtentwicklung und Wohnungsbau“) Beispiele der Arbeits- und Wohnbedingungen der wachsenden Arbeiterschaft in der Phase der Industrialisierung aufgezeigt. 
  • Persönliche Erfahrung der beginnenden Diskriminierung von Juden im Lebensalltag nach 1933 
    Im Begleitheft zum Rundgang „Widerstand und Verfolgung in Darmstadt 1933-1945“ gibt der Abschnitt „Emigration und Vertreibung“ Hinweise auf Erfahrung der Diskriminierung im Alltag von Schule und Beruf, die schließlich zu Flucht und Vertreibung führte.