Callmann, Dr. Peter Karl

(1879 – 1943) 

Der Jurist stammte aus einer seit Jahrhunderten in Darmstadt ansässigen jüdischen Familie. Er war Landgerichtsrat am Darmstädter Landgericht. 1935 wurde er aus dem Justizdienst entlassen. Im Winter 1940/41 wurde er mit anderen „arbeitsfähigen“ Juden zu Straßenarbeiten eingesetzt. 1941 wurde er in einem Korruptionsprozess gegen den Einsatzleiter, einen SA-Mann, der sich hatte bestechen lassen, mit weiteren Angehörigen des Arbeitskommandos angeklagt, als einziger jedoch freigesprochen. Die Mitangeklagten des Schauprozesses kamen in verschiedenen Konzentrationslagern ums Leben. Im Herbst 1941 wurde Dr. Callmann wegen eines ihm vom Leiter des „Juden-Referats“ der Gestapo, Bruno Böhm   untergeschobenen „Feind-Flugblattes“ verhaftet, deportiert und vermutlich im Minsker Ghetto ermordet.