Rosenthal, Dr. med. Max

(1889 – 1939) 

Max Rosenthal wurde am 13.11.1889 in Jacobshagen (Provinz Posen) geboren. Nach einem Medizinstudium und einer ärztlichen Tätigkeit in Frankfurt/Oder ließ er sich 1919 als Facharzt für Chirurgie und Frauenheilkunde in Darmstadt, Eschollbrücker Straße 4 ½ nieder. In den folgenden Jahren erweiterte er die Praxis zur Privatklinik, die sich gut entwickelte, in jüdischen und christlichen Kreisen anerkannt und geschätzt war. 

Dr. Rosenthal engagierte sich in der Israelitischen Religionsgemeinschaft, mehrere Jahre gehörte er dem Vorstand an. Neben der Frauenheilkunde und Geburtshilfe entfaltete er, „allgemein als tüchtiger Operateur anerkannt, … eine ausgedehnte chirurgische Praxis. „Dr. Rosenthal war ein gesuchter und hochangesehener Chirurg. Zu den Patienten, die aus allen Schichten der Darmstädter Bevölkerung und der Bewohner der weiteren Umgebung entstammten, gehörten vorzugsweise auch Mitglieder der angesehensten Teile der Darmstädter Einwohnerschaft.“ (Bürgermeister Julius Reiber, 19489). 

Zusammen mit seiner nicht jüdischen Ehefrau Johanna geb. Waltzinger als Oberschwester leitete Dr. Rosenthal die Klinik, die sich bis 1933 erfolgreich entwickelte hatte. Der Entzug der Kassenzulassung für jüdische Ärzte im April traf die Einrichtung unmittelbar, das Einkommen sank sofort um die Hälfte. Infolge der antijüdischen Propaganda („Meidet jüdische Ärzte!“) blieben auch die Privatpatienten aus. Nur mit Hilfe von Hypotheken konnte Dr. Rosenthal die Klinik fortführen. Seit etwa 1936 gab es Übernahmeverhandlungen mit der jüdischen Gemeinde Darmstadt als jüdisches Altenheim.  

Im Juli 1938 erlitt Max Rosenthal einen ersten Schlaganfall, Dr. med. Felix Peltason wurde ärztlicher Mitarbeiter. Nach dem Approbationsentzug im September 1938 erhielten beide die Sondergenehmigung als „Krankenbehandler“ für jüdische Patienten weiter zu arbeiten.  

Dr. Max Rosenthal starb am 3. November 1939 an den Folgen eines zweiten Schlaganfalls im Alter von 55 Jahren. 

(Michaela Rützel)

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