Tietz, Leonhard und Tietz, Alfred

(1849-1914) bzw. (1883-1941)

Leonhard Tietz eröffnete 1879 in Stralsund ein Textilgeschäft, das 1891 nach Köln verlagert wurde. 1902 hatte er bereits zahlreiche weitere Filialen u.a. in Bonn, Brüssel und Lüttich und wandelte 1905 als erster Warenhaus-Unternehmer das Geschäft in eine Aktiengesellschaft um. Nach dem Tod des Firmengründers (1914) trat sein Sohn Alfred die Nachfolge an. 1930 verfügte der Warenhauskonzern über mehr als 30 Niederlassungen, zu denen seit 1928 auch eine Filiale am Darmstädter Marktplatz gehörte. 1933 wurde die Leonhard-Tietz-AG von den Nazis im Zusammenspiel mit den Banken "arisiert" und unter der neuen Bezeichnung "Westdeutsche Kaufhof AG" fortgeführt. Alfred Tietz musste mit seiner Familie aus Deutschland nach Holland fliehen und starb 1941 in Palästina.